Vor hundert Jahren

Seit 1892 stand das Elysium in der Kidlerstraße. Es war ein vierstöckiges Wohn- und Geschäftshaus mit einem steilem Dach und einem markantem Mittelturm.
Die ersten Wirtsleute der Großgaststätte waren Franz Xaver und Coletta Buchner, sie ist auch als Schützenliesel bekannt.

Am 13. März 1920 ereignet sich in Berlin der Kapp-Lüttwitz-Putsch. Die Reichsregierung flieht nach Stuttgart. Zum Schutz der erreichten demokratischen Ziele rufen Sozialdemokratie und Gewerkschaften zum Generalstreik auf. Auch in München stellten sich die demokratischen Parteien vorbehaltlos hinter die Weimarer Verfassung. In der Stadt wird der Generalstreik ausgerufen. Lediglich einige wichtige Versorgungseinrichtungen wie die Verkehrsbetriebe und die Elektrizitäts- und Gaswerke halten ihren Betrieb aufrecht. Nach dem Zusammenbruch der Berliner Putschbewegung wird der Generalstreik in München am 17. März 1920 abgebrochen. Ein paar kommunistische Gruppen versuchen, den Generalstreik wieder aufzunehmen und in eine revolutionäre Bewegung umzuwandeln, sie scheitern aber. Am 23. März 1920 heißt es für München „Alles ruhig".

Am 10. März 1920 nehmen gecharterte holländische Schiffe den Linienverkehr nach Hinterindien und Indonesien auf.

Am 9. März 1920 findet im Ufa-Palast in Berlin die Uraufführung des Films „Kohlhiesels Töchter“ von Regisseur Ernst Lubitsch statt. Henny Porten und Emil Jannings sind in den Hauptrollen zu sehen.

Am 8. März 1920 wird in Paris die „Musique d’ameublement" (Musik für Einrichtungsgegenstände) des französischen Komponisten Erik Satie uraufgeführt.

Am 26. Februar 1920 wird in Italien wegen der schwierigen Versorgungslage die Zuteilung von Brot, Öl und Fleisch rationiert, Zuckerbäckerei wird ganz verboten.

Am 24. Februar 1920 verkündet Adolf Hitler als Propagandaleiter der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) auf einer Veranstaltung in München das Parteiprogramm der DAP, die sich wenig später in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) umbenennt. Vor 2.000 Zuhörer*innen erläutert er das 25 Punkte zählende Programm, das u.a. die Aufhebung des Versailler Vertrags und die Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft für Juden fordert.

Am 2. Februar 1920 erkannte die sowjetische Regierung die Unabhängigkeit von Estland an.

Am 24. Januar 1920 starb der italienischen Malers Amedeo Modigliani in Paris.

Am 1. Januar 1920 wurde die Himmelfahrtsgemeinde gegründet.  In Paris wurde die spätere Opernsängerin Suzanne Juyol geboren. Leider war das auch der Tag, an dem enorme Preissteigerungen für Ruhrkohle und Kohle aus Schlesien in Kraft traten.

Am 27. November 1919 erwarb der evangelische Kirchenbauverein das "Vergnügungsetablissement Elysium" von der Spatenbrauerei zu einem Preis von 450.000 Reichsmark. Dem Pächter hat man zum 2. Quartal 1920 gekündigt, nachdem kurz zuvor noch Kirchenbauvereinssitzungen in der Gaststätte stattgefunden hatten.