Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.
Am grünen Kranz oder in Holzleuchtern
wer nicht schnell genug rennt, um alles zu besorgen,
hat es morgen verpennt, dass das Lichtlein brennt.
Rennen im Advent um Geschenke und Feiern
zu organisieren, basteln und besuchen.
Ein Konzert und der Punsch auf dem Weihnachtsmarkt,
wär‘ schon schön, gäb es das auch in diesem Jahr.
Ich mag das Rennen im Advent,
egal, welche Kerze brennt – ich freue mich auf alles Vorbereiten,
denn Vorfreude ist die schönste Freude.
Sie birgt noch die Hoffnung, dass es groß werden wird.
Ich mag es, aus der Zeit zu fallen
und spätabends noch Plätzchen zu backen,
damit der Duft von Früher durch die Wohnung zieht,
als sich jeden Tag noch eine neue Tür öffnete
in den Tagen des Advent.
Das Rennen im Advent ist der Versuch,
es dieses Jahr anders zu machen.
Ich stürze mich kopfüber in die Vorweihnachtszeit,
trinke Punsch und suche weit und breit nach dem einen Geschenk,
das die Überraschung sein soll.
Ich falle aus der Zeit, will es anders machen
als all die Wochen sonst im Jahr.
Das Rennen im Advent
ist das Versprechen, dass es ein Ankommen gibt,
wenn das vierte Lichtlein brennt.
Ankommen in einer Welt ohne Rennen,
dafür voll Friede und Liebe.
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt,
je mehr davon brennt, desto mehr rennt in mir der Hoffnung hinterher,
dass es einmal anders wird und einmal anders war.
Als das Kind geboren ward.
Darauf warte ich jedes Jahr neu,
mit alten Ritualen und langen Kerzen,
neuer Vorfreude und der Hoffnung im Herzen:
Und ist ein Kindlein heut geborn.
Stephanie Höhner