Für Kinder

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Frohe Weihnachten!
Weihnachten ist eine besondere Zeit.
Du wartest wochenlang darauf.
Schreibst einen Wunschzettel.
Denkst dir Geschenke aus.

Du bist aufgeregt und freust dich darauf.
Du darfst länger aufbleiben und deine Geschenke genießen.
Wir wünschen dir frohe und gesegnete Weihnachten.

Vielleicht singst du auch gerne Weihnachtslieder.
Hier zum Mitsingen und Mitfreuen ein Gruß vom Posaunenchorverband unserer Landeskirche:
O du fröhliche

Ein paar Menschen aus unserem Kirchenvorstand haben sich an ihre Kindheit zurückerinnert.

Daran erinnert sich Julia, 50 Jahre:
Besonders aufregend war das Warten auf das Glöckchen, welches das Christkind läutete, wenn es dagewesen ist und die Geschenke unter den Christbaum gelegt hat. In meiner Familie haben wir Plätzchen in großen Mengen gebacken, die es erst an Heilig Abend gab; die Plätzchen wurden natürlich auch heimlich vom Christkind gebacken. Mein Lieblingsweihnachtslied ist: Kommet, ihr Hirten.

Ich kann mich immer noch an meine erste Armbanduhr erinnern und mein erstes Musikinstrument eine Blockflöte (hab ich heute immer noch und spiele auf ihr nicht nur Weihnachtslieder). Aus meiner Familie habe ich das weitergeführt: das Weihnachtsglöckchen; das Schmücken des Christbaumes erst am Vormittag des Heiligen Abends mit den Kindern zusammen; Fisch- und Rehbratenessen; Besuch des Krippenspiels bzw. Weihnachtsgottesdienst, und die Kerzen am eigenen Christbaum mit dem aus der Kirche mitgebrachten Licht entzünden (natürlich geht das nur, wenn der Wind nicht zu stark ist); vor der Bescherung singt die ganze Familie Weihnachtslieder in Begleitung von Klavier und Flöte sowie der anschließende Friedens-und Weihnachtsgruß; wir spielen sehr viele Gesellschaftsspiele z.B. Mensch-ärgere dich nicht; Monopoly oder Scrabble sowie natürlich Rommee und schwarzer Peter.

Damals war Claus 8 Jahre alt:
Katzen waren schon immer meine Lieblingstiere, genauer gesagt Löwen. Von daher hatte ich mir als Kind unbedingt einen Stofflöwen zu Weihnachten gewünscht. Als ich ihn dann am Heiligen Abend auspackte, war ich ziemlich enttäuscht – irgendwie sah er nicht so „löwig“ aus, wie ich mir das vorgestellt hatte. Das hat sich dann aber schnell ins Gegenteil verkehrt, und den Löwen habe ich heute immer noch, wie man an diesem aktuellen Photo ersehen kann.

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Daran erinnert sich Stephanie, 34 Jahre:
Bei uns im Familiengottesdienst an Heilig Abend hat zu Beginn jeder eine kleine weiße, schmale Kerze mit einem Pappquadrat als "Wachsfänger" bekommen. Am Ende des Gottesdienstes wurde zum Abschluss immer "Tragt in die Welt nun ein Licht" gesungen und dabei das Kerzenlicht weitergegeben. Meine Schwester und ich haben uns jedes Jahr drum bemüht, dass Kerzenlicht bis nach Hause zu tragen. Es waren gut 5 Minuten Fußweg, aber je nach Wetter und Lauftempo war das gar nicht so einfach. Meistens ist es nur einer von uns gelungen. Mit dem Weihnachtslicht haben wir dann die Kerzen zu Hause entzündet: Einen Weihnachtsengel als Kerzenhalter und die vier Kerzen am Adventskranz - der brannte bei uns auch noch an Heilig Abend!


Dagmar hat schon sehr oft Weihnachten gefeiert, das hat sie nie vergessen:
Mein Lieblingslied: Vom Himmel hoch da komm ich her. Verschönert wurde der Heilig Abend durch die wunderbare Sopran-Stimme meiner Großmutter. Ein besonderes Geschenk für mich waren Rollschuhe bzw. ein zusätzlicher Rollschuh zu meinem ersten, den meine Mutter geschenkt bekommen hatte. Damit meine Mutter den zweiten Schuh kaufen konnte, wurde mein wunderschöner Korb-Puppenwagen mit vorderer Klappe verkauft, da sonst das Geld nicht für Rollschuhe ausgereicht hätte. Meine Mutter wurde schon mit 24 Jahren Kriegerwitwe und das Geld, das sie als Witwe bekam, reichte gerade zum Leben. Aber sie wollte nicht, dass ich mit nur einem Rollschuh hinter meinen Freundinnen hinterherfahren musste.

Ein von mir sehnlichst gewünschter großer Tannenbaum als zweiter Wunsch konnte nicht erfüllt werden (den haben meinen Mann und ich uns dann beim ersten gemeinsamen Weihnachten in der eigenen Wohnung erfüllt). Zum Einen wäre er zu teuer gewesen und zum Anderen hätte er in das kleine Zimmer, das wir vom Bürgermeister des Ortes als Vertriebene bei einer Bauernfamilie zugewiesen bekamen, nicht hinein gepasst. Wir wurden freundlicherweise am Heilig Abend von der Bauernfamilie eingeladen. Im Wohnzimmer der Bauernfamilie stand ein kleiner aber mit Engelhaar, bunten Kugeln und Kerzen schön geschmückter Baum. Die Geschenke brachte der Weihnachtsmann.

Sabine, 46 Jahre, wollte Weihnachten schon als Kind anders feiern:
„Mama, Papa, dieses Jahr möchte ich den Christbaum alleine schmücken.“

„Warum denn, das ist doch viel Arbeit?“

„Ich möchte, dass der Baum dieses Jahr ganz anders aussieht als sonst.“

„In Ordnung. Ich stell dir den Christbaum hin. Dann kannst ihn du alleine schmücken.“

Meine Mutter stellte mir die Kiste mit den Glaskugeln, Strohsternen, Holzanhängern und Lametta hin. Dazu legte sie die polierten Äpfel und Mandarinen, die Fondantbonbons und die Schaumkringel, an denen sie schon am Vortag die Schnüre befestigt hatte.

Mein Vater beobachtete genau, wo ich die echten Kerzen anbrachte und korrigierte sie, falls ich nicht auf genügend Abstand zu den Zweigen obendrüber geachtet hatte.

Dann ließen mich meine Eltern allein. Ich schaute auf den Weihnachtsschmuck und beschloss, nur die schönsten Teile an den Baum zu hängen. Mehrfach hängte ich eine Kugel oder ein Holzengelchen wieder ab, um es an einer anderen Stelle wieder aufzuhängen.

Etwas besonderes fehlte an diesem Baum. Ich suchte in der Kiste nach dem besonderen Schmuckstück, aber ich fand es nicht. Warum auch? Natürlich waren in der Kiste nur die Dinge, die ich schon aus den letzten Jahren kannte.

Schließlich war ich fertig und meine Familie kam ins Wohnzimmer, um den Baum zu betrachten.

„Aha“ sagte mein Vater.

„Naja“ sagte meine Mutter.

„Papa,“ sagte mein Bruder, „warum darf die Sabine bestimmen wie der Christbaum aussieht. Der sieht ja voll häßlich aus ohne Lametta.“

„Nein, das darfst du nicht sagen. Du darfst nächstes Jahr bestimmen wie der Baum aussieht, wenn du bereit bist, ihn zu schmücken.“

Ich war enttäuscht, weniger über die Worte meiner Familie, mehr darüber, dass ich den Baum gar nicht viel anders schmücken konnte als sonst, weil ich die dieselbe Kiste mit Christbaumschmuck benutzte.

Im nächsten Jahr habe ich wieder den Baum geschmückt, aber diesmal war ich nicht enttäuscht, denn ich wusste, was in der Kiste drin war.